Der schmale Grat zwischen Investieren und Spekulieren.

Person hält ein Smartphone, auf dem der Kurs der Microsoft-Aktie zu sehen ist ist

Der schmale Grat zwischen Investieren und Spekulieren.

Wir haben letzten Monat eine Frage aus der Community erhalten. Die Frage war, was wir denn davon halten würden, jetzt in Gazprom Aktien zu investieren. Kurzer Hintergrund dazu: Gazprom ist nach wie vor der größte Gaslieferant Deutschlands. Im Zuge des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine wurde spekuliert, ob es rentabel wäre, nun wo die Aktie billig ist, dort einzusteigen. Unsere Antwort lautete ganz kurz und knapp: Davon halten wir gar nichts. Die Krux daran haben wir nämlich eben schon genannt: Es wird spekuliert. Klar kann es gut sein, dass sich die Gazprom Aktie als lukratives Investment herausstellt. Doch das ist nicht der Punkt… In diesem Beitrag beschäftigen wir uns deshalb mit dem Investieren statt dem Spekulieren. Zu letzterem verleiten zahlreiche Smartphone Finanz Apps, die aktuell deutlich an Beliebtheit gewonnen haben und so könnt Ihr schnell in diese Richtung rutschen, ohne es selbst wirklich wahrzunehmen. Wenn Ihr mehr über das Thema erfahren und den Unterschied zwischen Investieren und Spekulieren ergründen wollt, dann solltet Ihr jetzt auf jeden Fall weiterlesen.

Aktien per Applikation 

Trading Apps sind derzeit gefühlt überall. Wenn man ihnen im Bekanntenkreis entgehen kann, dann trifft man sie auf jeden Fall in den Medien. Kaum ein Werbeblock vergeht ohne eine Anzeige für Trade Republic, Scalable, Smart Broker und Co.  

Diese sogenannten Neo-Broker versuchen mit ihrem Geschäftsmodell, den Aktienhandel für die Allgemeinheit zugänglicher zu machen. Durch geringe bis gar keine Gebühren und simples Design soll der Aktienmarkt nun auch etwas für Interessierte sein, denen der klassische Aktienhandel vorher zu teuer oder schlichtweg zu kompliziert war. Doch dieser an sich löbliche Versuch, diesen Teil der Finanzwelt für die breite Masse zugänglich zu machen, hat auch seine Schattenseiten. Denn in den meisten Fällen ist das, was die Nutzer dieser Apps anstellen, nicht etwa ihr Geld zu investieren. Vielmehr nutzen sie ihr Geld, um zu spekulieren und zu zocken. Und teilweise sind sie sich dessen nicht einmal bewusst. 

 

Zwei-Faktor Identifizierung 

Der Unterschied zwischen Investieren und Spekulieren ist vielleicht nicht jedem bewusst. Deshalb möchten wir an dieser Stelle gerne genauer darauf eingehen, denn der Unterschied ist gewaltig. Sowohl der Investor als auch der Spekulant möchten aus ihrem Geld mehr machen. So viel ist klar. Der erste entscheidende Faktor, der die beiden unterscheidet, ist die Zeit. Wer sein Geld investiert, ist sich bewusst, dass er die investierte Summe für eine lange Zeit anlegt. Ob er mit seinem Kapital eine Immobilie finanziert, um auf lange Sicht von den Mieteinnahmen zu profitieren oder es in Indexfonds steckt, spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle.  

Jemand, der spekuliert, möchte sein Vermögen dagegen möglichst schnell erhöhen. Generell spricht man von einer Spekulation, wenn das Geld weniger als zwölf Monate investiert wird.  

 

Der zweite ausschlaggebende Unterschied ist das Maß an Risiko bzw. Sicherheit, das mit der Investition einhergeht. Wer sein Geld investiert, geht ein langfristiges Geschäft ein, um am Ende mehr Geld als vorher zu haben. In vielen Fällen geht es dabei um nicht weniger als die Sicherheit, im Alter keine finanzielle Not zu leiden. Folglich wird der Investor, bevor er sein Geld anlegt, eine Strategie wählen, die er langfristig auch wirklich durchalten kann. Eine Strategie, die ohne Prognosen sowie Annahmen funktioniert und die durch die richtigen Streuungs- und Sicherheitskomponenten wie beispielsweise hochqualifizierte Anleihen zum eigenen Risikoprofil passt. Wer spekuliert, orientiert sich an kurzfristigen Kursänderungen und Vermutungen, um sich schnell den Traum vom schnellen Geld zu erfüllen. Natürlich gibt es das Ganze auch in professionell, das sind dann Daytrader, aber für Privatpersonen ist das unserer Meinung nach eher weniger ratsam.  

 

Investieren geht über Spekulieren 

Trading Apps sind an sich nichts Schlechtes. Aber ein Teil ihrer Popularität wurde durch Geschichten wie GameStop oder Windeln.de ausgelöst, wo Aktienkurse in wenigen Tagen um mehr als 500 Prozent gestiegen sind. Solche Nachrichten machen große Augen und lösen den Wunsch aus, wenn so etwas erneut passiert, auch zu den Profiteuren zu gehören. Aber Vorsicht. Das hat dann nichts mehr mit Investments zu tun, sondern ist reines Zocken. Und mittlerweile ist auch belegt, dass das besonders für junge Menschen gefährlich werden kann, weil es genau wie Glücksspiel süchtig machen kann. Das ist tragisch. Denn anstatt ihr Geld über Apps zu verballern, könnten diese jungen Menschen ihr Kapital sinnvoll investieren, um sich auf lange Sicht eine stabile Zukunft aufzubauen. Wenn Euch spekulieren auch zu riskant ist und Ihr lieber fürs Alter vorsorgen möchtet, dann meldet Euch gerne bei uns. Wir finden da gemeinsam eine gute Lösung.

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