Die Rente ist sicher? Warum Euch diese 55 Prozent beunruhigen sollten…

rote 55 und rotes Prozentzeichen, welches sich auflöst

Die Rente ist sicher? Warum Euch diese 55 Prozent beunruhigen sollten…

Seit Anfang der 50er Jahre ist die Lebenserwartung in Deutschland für Männer um durchschnittlich 13,9 Jahre und für Frauen sogar um 14,8 Jahre gestiegen. Wer im Jahr 2020 als Frau geboren wurde, dürfte 83,6 Jahre und als Mann immerhin 78,9 Jahre alt werden.

Das ist eigentlich eine gute Nachricht, aber wie immer im Leben, hat auch sie zwei Seiten:

Denn wir werden immer älter, es werden aber zugleich immer weniger Kinder geboren. Es wird daher immer schwieriger, die vielen alten Menschen zu versorgen und ihre Rente zu finanzieren. Über uns schwebt daher – bei allem Wohlstand – sehr gut erkennbar das Damoklesschwert der möglichen Altersarmut.

 

Eine Reform ist erforderlich.

Der wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums hat Anfang Juni – wieder einmal – Alarm geschlagen: Ab dem Jahr 2025 drohen, so die Experten in einem Gutachten, „schockartig steigende Finanzierungsprobleme“ für die staatliche Rente. Dann nämlich beginnt die Generation der Babyboomer in Rente zu gehen. Unter den Babyboomern versteht man meist die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1946 und 1964. Diese Jahrgänge gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand und zahlen deshalb nicht mehr aus eigener Arbeit in die staatliche Rentenkasse ein. Zugleich werden in Deutschland immer weniger Kinder geboren: Während 1965 je Frau noch 2,51 Kinder in Deutschland zur Welt kamen, waren es im Jahr 2019 nur noch 1,54 Kinder im Durchschnitt.

Aktuell leben in Deutschland rund 21 Millionen Rentner und knapp 45 Millionen Erwerbstätige. Im Jahr 2060 werden es nur noch 38 Millionen Erwerbstätige sein, die rund 21,4 Millionen Rentner finanzieren müssen. Die Konsequenz: Immer weniger Erwerbstätige müssen mit ihren Rentenbeiträgen immer mehr Rentner versorgen. Ein Ungleichgewicht, das weiter wächst. Schon heute wird die Rentenkasse aus Steuermitteln des Bundeshaushalts mit rund 100 Milliarden Euro gestützt – das sind immerhin 26 Prozent des gesamten Bundeshaushalts. Seit 2012 hat die Regierung deshalb das Renteneintrittsalter stufenweise von 65 auf 67 Jahre erhöht. Experten zufolge, reicht das allerdings noch nicht aus.

Der wissenschaftliche Beirat forderte eine Anhebung des Rentenalters auf 68 Jahre, auch eine Erhöhung auf 70 Jahre war schon im Gespräch. Würde man das nicht tun, dann läge der Zuschuss, den der Bund aus dem Haushalt in die Rentenkasse einzahlen müsste, damit das System nicht zusammenbricht, bis 2044 bei stolzen 55 Prozent.

Kurz gesagt: Die Rente im bestehenden System wäre schlicht unfinanzierbar.

 

Was tun?

Im Wahlkampfjahr 2021 tun sich alle Fraktionen schwer, dieses heiße Eisen anzufassen.

Trotzdem ist es ein wichtiges Wahlkampfthema. Die rentenpolitischen Maßnahmen der vergangenen Jahre waren hier nicht unbedingt förderlich. Die „Rente mit 63“, die Erweiterung der Mütterrente und die Einführung der Grundrente haben das System zusätzlich belastet, kritisiert der Rentenbeirat. Die Experten fordern deshalb eine Koppelung des Renteneintrittsalters an die jeweilige Lebenserwartung. Bedeutet im Klartext: Je später man geboren wird, desto länger muss man arbeiten. Eine realistische Forderung?

Eine Lebensarbeitszeit über das 65., 67. oder auch das 70. Lebensjahr hinaus ist in manchen Berufen vielleicht denkbar. Aber ein 68-jähriger Dachdecker, der immer noch in schwindelnder Höhe Dachpfannen und andere Lasten bewegt? Ein 65-jähriger Tiefbauer bei Wind und Wetter auf der Baustelle? Oder ein 70-jähriger Personenschützer bei einer Großveranstaltung in der ersten Reihe? Wer seinen Blick auf die Realität der Arbeitswelt richtet, wird schnell feststellen: Eine pauschale Altersregelung ist ebenso weltfremd wie unrealistisch.

Oder anders gesagt: Man könnte heute feststellen, dass derzeit keine politische Fraktion eine Antwort auf das drängende Problem der Rentenfinanzierung und der demografischen Entwicklung hat. Darum gilt heute umso mehr:

 

Privat vorsorgen ist alternativlos.

Wir möchten Euch drei Botschaften mit auf den Weg geben:

1: Auch wenn Arbeitsminister Norbert Blüm uns noch 1986 versprochen hatte, die Rente sei sicher, wissen wir heute: Nein, sie ist es nicht.

2: Wer seinen Lebensstandard auch für das Alter sichern möchte, braucht private Vorsorge – ergänzend zur staatlichen Rente. Und das besser früher als später.

Und 3: Dafür gibt es auch in Zeiten von Niedrigzins und Negativzins eine ganze Menge Möglichkeiten.

Welche das sind, dazu erfahrt Ihr einiges in zurückliegenden und künftigen Folgen unseres Podcasts. Einfach mal reinhören!

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