Kann man mit ETF’s Verluste machen?
Es ist ja ganz klar: Wer in Einzelaktien investiert, lebt bis zu einem gewissen Grad gefährlich. Unternehmen können pleitegehen – es kann zum Totalverlust kommen. Indexfonds klingen da doch deutlich attraktiver: sichere Rendite und ein niedriges Risiko durch breite Streuung. Das rundum-sorglos-Paket für den Privatanleger. Das wird zumindest oft angepriesen. Und das scheint auch gut anzukommen, denn ETF’s sind derzeit voll im Trend. Aber stimmen diese Aussagen denn? In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Frage: Kann man mit ETF’s Verluste machen? Wer erfahren möchte, wie sorgenfrei man tatsächlich in ETF’s investieren kann, sollte jetzt unbedingt weiterlesen.
Worst-Case?
Räumen wir zunächst mal die Angst vor dem Worst-Case-Szenario aus dem Weg: dem Totalverlust. Es gibt viele Aktien, die vielversprechend wirken und eine hohe Rendite abwerfen. Doch die Gefahr, dass es plötzlich abwärts geht und nie wieder bergauf, steht immer im Raum. Wir sagen nur Wirecard. Könnte so etwas nicht auch mit einem ETF passieren? Darauf kann man ziemlich selbstsicher mit “Nein” antworten. Selbst wenn man in einen kleinen Fonds einer Nischen-Branche investiert, ist ein Totalverlust unwahrscheinlich. Natürlich können einige Unternehmen, die dort abgebildet sind, insolvent gehen. Doch die UCITS-Regelungen innerhalb der EU sorgen dafür, dass ein Fonds trotzdem breit genug gestreut ist, um einen Totalverlust zu verhindern.
Es geht wieder bergauf
Totalverluste sind also sehr, sehr unwahrscheinlich, aber natürlich können Indexfonds im Kurs fallen. Das kann man nicht leugnen. Aber das ist auch nicht nötig. Was viel eher nötig ist, ist Akzeptanz. Wer sein Geld in Indexfonds steckt, sollte akzeptieren können, dass es an den Märkten auf und ab gehen kann. Es ist dann wichtig, Ruhe zu bewahren und Durchhaltevermögen zu zeigen. Es kann immer zu Krisen wie 2008 oder jetzt zu Beginn der Pandemie kommen. Da ist es wahrscheinlich, dass auch breit aufgestellte Fonds wie der MSCI World abrutschen. Aber langfristig geht es für den Markt immer nach oben. Wer also genug Zeit mitbringt und sein Ziel im Auge behält, muss sich nicht zu viele Sorgen machen.
Ein eigenes Regelwerk
Wer sich wirklich sicher sein will, sollte sich eigene Regeln setzen und sich an diese dann auch ganz strikt halten. Dazu gehört, die Risikobereitschaft so genau und aktuell wie möglich zu definieren. Was kann man sich erlauben? In diesem Zuge sollte man auch gleich auf die Ersparnisse schauen und wirklich nur Geld investieren, welches nicht gebraucht wird. Und dabei immer dran denken, einen Notgroschen zu haben, der nicht angerührt wird. Als Nächstes kann man sich dann Ziele setzen, beispielsweise wie lang man in Indexfonds investieren möchte. Und natürlich gilt: Je breiter man streut, desto geringer das Risiko. Wer sein Gewissen noch weiter beruhigen muss, kann Sicherheitsmaßnahmen wie qualifizierte Anleihen einbauen.
Es ist bestimmt auch irgendwie möglich, mit ETF’s Verluste zu machen. Aber für alle, die sich an diese Regeln halten, sollte es eine große Herausforderung sein, auf lange Sicht tatsächlich Geld zu verlieren.