Sparen mit Offmarket-Immobilien – Aber zu welchem Preis?

Neubaufassade

WG-Vermietungen als Anlagestrategie

In der Immobilienbranche hat sich ein neues Schlagwort etabliert: „Spar dir den Makler!“ – begleitet von verlockenden Versprechungen, Immobilien „off market“, also außerhalb traditioneller Maklerportale, zu erwerben. Doch was genau bedeutet das? Und ist es wirklich ratsam, auf einen Makler zu verzichten? Wer herausfinden will, was sich hinter Offmarket-Angeboten verbirgt und ob es sinnvoll ist, auf den Service eines Maklers oder Immobilienberaters zu setzen, sollte jetzt auf jeden Fall weiterlesen.

 

Was sind Offmarket-Immobilien?

Offmarket-Immobilien sind Liegenschaften, die nicht öffentlich auf den gängigen Immobilienportalen oder in Anzeigen zu finden sind. Sie werden direkt durch Netzwerke, Kontakte oder interne Kreise an Interessenten vermittelt. Das Ziel ist oft, den Verkaufsprozess diskret zu halten und nur ernsthafte Käufer zu erreichen. Solche Angebote richten sich häufig an gut vernetzte Investoren oder Kaufinteressenten, die in der Lage sind, schnell zu handeln und finanzielle Mittel bereitstellen können.

 

Vorteile von Offmarket-Immobilien 

Der Hauptvorteil von Offmarket-Immobilien ist die Exklusivität. Da sie nicht öffentlich beworben werden, besteht oft die Chance, Objekte zu finden, die qualitativ hochwertig sind und nicht dem Druck eines öffentlichen Bieterwettbewerbs ausgesetzt sind. Besonders begehrte Immobilien wechseln häufig den Besitzer, bevor sie überhaupt den breiten Markt erreichen. Hier kann ein gut vernetzter Immobilienberater den entscheidenden Vorteil bieten, indem er Zugang zu solchen Immobilien hat.

Für den Käufer bedeutet das, dass er in vielen Fällen schneller und mit weniger Konkurrenz ein Objekt erwerben kann. Zudem kann der Preis oft niedriger sein, da die Immobilien nicht dem Druck des öffentlichen Marktes und der damit verbundenen Preisspekulation unterliegen.

Nachteile von Offmarket-Immobilien 

Doch Offmarket-Angebote haben auch ihre Schattenseiten. Der Zugang zu solchen Objekten ist meist limitiert und hängt stark von persönlichen Netzwerken ab. Ohne die Expertise eines Maklers oder Beraters ist es schwer, tatsächlich lohnenswerte Offmarket-Immobilien zu identifizieren, da viele Angebote nur durch Vermittler oder Netzwerke an den Käufer gelangen. Zudem besteht die Gefahr, dass man sich in einem weniger regulierten Markt bewegt, in dem wichtige Sicherheitsmechanismen, wie eine professionelle Bewertung des Objekts, fehlen. Hier kann es leicht passieren, dass der Käufer für versteckte Mängel aufkommt oder ein überteuertes Objekt erwirbt.

Makler vs. Berater: Wer bietet welchen Mehrwert?

Oft wird argumentiert, dass man durch den Verzicht auf einen Makler Geld sparen kann. Doch dabei sollte der Umfang des Services, den ein Makler oder Berater bietet, nicht außer Acht gelassen werden. Ein Makler ist in erster Linie dafür zuständig, eine Immobilie zu vermitteln – das heißt, er bringt Käufer und Verkäufer zusammen. Doch was passiert nach dem Vertragsabschluss?

Hier zeigt sich der Unterschied zwischen einem klassischen Makler und einem umfassenden Immobilienberater. Während der Makler primär den Verkaufsprozess abwickelt, kümmert sich ein Berater um weitaus mehr. Ein guter Immobilienberater unterstützt nicht nur bei der Suche nach einer passenden Immobilie, sondern übernimmt auch Aufgaben wie die Finanzierung, steuerliche Optimierung, Modernisierungsmaßnahmen und die Verwaltung der Immobilie. Diese Rundum-Betreuung sorgt dafür, dass der Käufer sich um nichts kümmern muss und keine unnötigen Fehler macht.

 

Drei Typen von Immobilienkäufern 

Um besser zu verstehen, für wen welches Modell am besten geeignet ist, kann man zwischen drei verschiedenen Kundentypen unterscheiden:

Kunde 1: Der Selbstentscheider

Dieser Kunde hat Zeit und die nötigen Ressourcen, um den gesamten Kaufprozess selbst zu managen. Er möchte auf keinen Makler oder Berater zurückgreifen und glaubt, er könne sich das notwendige Wissen selbst aneignen. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass er Fehler macht, die erfahrenen Maklern oder Beratern nicht passieren würden. Er könnte auch Immobilien angeboten bekommen, die bereits von anderen Käufern verschmäht wurden. Für diesen Typ Käufer ist es besonders wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und genügend Geduld sowie finanzielle Rücklagen zu haben.

Kunde 2: Der klassische Käufer 

Dieser Käufer hat zwar Geld, aber nur begrenzt Zeit. Er möchte sich die Möglichkeit offenhalten, viele Immobilien über Makler anzusehen, aber er ist bereit, sich selbst um Finanzierung, Steuergestaltung, Modernisierung und Verwaltung zu kümmern. Der Makler ist in diesem Fall nur für die Vermittlung der Immobilie zuständig. Der Rest der Arbeit liegt in den Händen des Käufers. Diese Variante ist für diejenigen geeignet, die in der Lage sind, die verschiedenen Aufgaben selbst zu managen, ohne sich dabei zu überfordern. Eine Maklergebühr ist in der Regel auch erforderlich. Ist dies nicht der Fall, preist der Makler dies in den Kaufpreis mit ein, und der Kunde zahlt diesen trotzdem.

Kunde 3: Der Zeitoptimierer 

Dieser Kunde hat keine Zeit, möchte aber dennoch in Immobilien investieren, um langfristig Vermögen aufzubauen. Für ihn ist ein Makler nicht ausreichend, da er mehr als nur die Vermittlung einer Immobilie benötigt. Hier kommt der Immobilienberater ins Spiel, der den gesamten Prozess übernimmt – von der Immobiliensuche bis hin zur Verwaltung. Der Kunde profitiert von der Expertise des Beraters und vermeidet dadurch teure Fehler und Zeitverluste. Für diesen Kundentyp ist der Berater die clevere Abkürzung zum Erfolg.

 

Fazit: Welcher Dienstleister passt zu euch?

Am Ende hängt die Wahl des richtigen Dienstleisters von den individuellen Bedürfnissen ab. Wer Zeit und Ressourcen hat, kann versuchen, den Immobilienkauf selbst zu bewältigen. Doch oft lohnt es sich, einen Experten an der Seite zu haben, sei es ein Makler oder ein umfassender Immobilienberater. Besonders Offmarket-Immobilien bieten Chancen, aber auch Risiken, die nur mit der richtigen Unterstützung minimiert werden können. Jeder Käufer sollte für sich abwägen, welcher Service für ihn am besten geeignet ist, um langfristig erfolgreich zu investieren.

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