Highscore am Aktienmarkt: Lohnen sich in 2024 Cannabis-Aktien?
Cannabis ist derzeit in aller Munde. Egal, ob Befürworter oder klarer Gegner – das grüne Kraut sorgt in der Politik aktuell für viel Zündstoff. Doch nicht nur auf politischer Ebene geht es gerade heiß her. Auch für Investoren könnte das Thema Cannabis spannend sein, denn Cannabis-Aktien und Branchen-ETFs erleben einen Aufschwung. Doch ist das nur ein Hype, der sich schon bald in Rauch auflösen wird? Wer das herausfinden will, sollte jetzt auf jeden Fall weiterlesen.
Land of the Free
Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, hat der Gesetzgeber in Deutschland den Besitz, Umgang und Konsum von Cannabis mit einem neuen Gesetz dem „CanG“ zum 01. April geändert. Aber warum berichten wir darüber? Naja, diese Änderung der Gesetzeslage ist nicht nur für Konsumenten erfreulich, sondern birgt auch wirtschaftliche Chancen. Denn hieraus ergeben sich auch neue Geschäftszweige für Unternehmen. Ein Blick in die USA zeigt, wie sich die Legalisierung auf die wirtschaftlichen Aspekte eines Landes auswirken kann:
Am ersten Januar 2014 wurde im Bundesstaat Colorado der Verkauf von Marihuana legalisiert. Innerhalb von zehn Jahren wurden durch den Verkauf von Cannabis für medizinische Zwecke sowie für den Freizeitgebrauch insgesamt 15 Milliarden Dollar eingenommen. Allein im Jahr 2023 lagen die Einnahmen bei 1,3 Milliarden Dollar. Man bedenke dabei: Colorado hat mit ca. 6 Millionen deutlich weniger Einwohner als Deutschland.
„High“-Scores für Cannabis-Aktien
15 Milliarden ist übrigens auch der Börsenwert, den die drei großen börsennotierten Cannabis-Firmen Jazz Pharmaceuticals, Tilray und Canopy zusammen erreichen. Das ist allerdings für den amerikanischen Markt quasi nichts. Zur Orientierung: Die Firma Abbvie ist einer der größten Pharmakonzerne der Welt und mit rund 320 Milliarden Euro mehr als das Zwanzigfache wert. Abbvie fokussiert sich allerdings nicht darauf, das Rauschmittel als Freizeitprodukt vertreiben, sondern nutzt die medizinischen Verwendungszwecke von Cannabis. Genau wie auch die drei deutschen börsennotierten Unternehmen Synbiotic aus München, Cannovum und das Berliner Start-up Cantourage. Dabei handelt es sich zwar um sehr kleine Unternehmen, doch im Februar wollten sie mit ihrem Aktienkurs hoch hinaus. So konnten sich die Werte der Synbiotic- und Cannovum-Aktien mehr als verdoppeln.
Allerdings ist der Kurs seitdem auch wieder gefallen, da bekannt gegeben wurde, dass sich einige Länder gegen die Durchsetzung des Gesetzes stellen und es somit zu weiteren Verzögerungen kommen könnte. Und dieses Muster sieht man sehr oft, wenn es um dieses spezielle Thema geht. Das Handelsblatt hat es der treffend beschrieben: „Sobald ein größeres Land ankündigte, Cannabis zu legalisieren, schossen die Kurse zunächst in die Höhe, um bei der ersten Meldung, dass sich die Legalisierung verzögert, wieder einzubrechen.“ Ein deutliches Zeichen dafür ist, dass diese Art von Aktien sehr viele risikofreudige Anleger anzieht, die auf den Boom setzen und dann schnell wieder verkaufen wollen.
Auch das Portfolio sollte breit sein
Wenn Ihr unseren Podcast schon länger verfolgt, wisst ihr bereits, wie wir dazu stehen. Wir möchten Euch dabei unterstützen, langfristig Renditen zu erzielen, und das mit möglichst geringem Risiko. Wenn Ihr ein wenig Spielgeld zur Verfügung habt, könnt Ihr natürlich gerne Euer Glück versuchen. Wer allerdings langfristig positive Renditen erzielen möchte, sollte lieber auf eine breite Streuung setzen. Da reicht es auch nicht aus, sein gesamtes Geld in einen Cannabis-ETF zu investieren, da diese wie viele themenspezifischen ETFs stärkeren Schwankungen ausgesetzt sind. Wer sicherer fahren will, streut über verschiedene Themen und Branchen.
Wenn Ihr nach Unterstützung sucht, um das perfekte Portfolio für Eure langfristige Geldanlage zusammenzustellen, dann schreibt uns gerne eine Nachricht über das Kontaktformular. Und wenn Ihr plötzlich hungrig auf mehr Podcasts geworden seid, dann hört doch mal in Folge 233 von unserem Capri-Podcast ein, da sprechen wir über ein weiteres Trend-Produkt: die Barbie-Puppe.