Lohnt sich Verzicht für eine frühe finanzielle Unabhängigkeit?
Finanzielle Unabhängigkeit ist ein sehr erstrebenswertes Ziel. Viele arbeiten darauf hin – vielleicht ohne genau zu wissen, was mit dem Begriff überhaupt gemeint ist. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Frage: Wie kann man finanzielle Unabhängigkeit erreichen? Wer herausfinden will, was wir mit diesem Begriff genau meinen, sollte jetzt unbedingt weiterlesen. Außerdem stellen wir eine bestimmte Mentalität vor, die einen angeblich schneller zu diesem Ziel bringen soll.
Finanzielle Unabhängigkeit
Ein Großteil der berufstätigen Bevölkerung arbeitet auf das Ziel hin, in den Ruhestand zu gehen und in angenehmer finanzieller Unabhängigkeit zu entspannen, ohne sich Sorgen um die Finanzen zu machen. Finanziell unabhängig bedeutet dabei, dass das passive Einkommen durch Rente und Einlagen höher ist, als die Fixkosten und Lebenshaltungskosten.
Oft ist dabei die Devise: Je früher, desto besser. Damit ist nicht gemeint, dass viele ihren Job hassen und nur in Rente gehen wollen, das gibts bestimmt auch. Wir meinen aber viel eher, dass man nicht arbeiten muss. Man ist nicht mehr auf das Gehalt angewiesen und kann so viel arbeiten, wie man möchte und auch was auch immer man möchte. Es geht um Freiheit und Selbstbestimmung.
40 und Rentner
Wie eben bereits erwähnt, würden vermutlich viele Arbeiter gerne so früh wie möglich in den Ruhestand gehen. Viele von euch denken bei diesen Worten jetzt bestimmt: „Klar, lieber mit 60 anstatt erst mit 67.“
Doch es gibt eine Bewegung, die diesen Gedanken auf die Spitze treibt. Für Mitglieder der FIRE-Bewegung bedeutet “Je früher, desto besser” nämlich schon mit 35 oder 40 in Rente zu gehen. Denn FIRE steht für „Financial Independence, Retire Early“. Also finanziell unabhängig, früh im Ruhestand. Um dieses Ziel zu erreichen, leben die als Frugalisten bezeichneten Anhänger dieses Prinzips so sparsam wie möglich. Nein, damit ist nicht nur selbst kochen anstatt essen gehen gemeint. Zumindest nicht nur. Es geht nämlich um extremen Verzicht. Keine teuren Reisen, keine Markenklamotten, keine Abos und Mitgliedschaften. Überall, wo gespart werden kann, wird auch gespart. Die Ausgaben müssen so stark reduziert werden, dass monatlich genug angespart werden kann.
Wie viel genau ein Frugalist monatlich ansparen muss, kann er sich anhand seines späteren monatlichen Wunschbetrags und seiner jährlichen Mindestausgaben errechnen. Weitere Auswirkungen darauf hat auch die Entscheidung, ob man später wirklich gar nicht mehr arbeiten möchte oder ob ein Teilzeitjob vorgesehen ist. Damit hätte man nämlich trotzdem mehr Freizeit, muss aber nicht ganz so viel Verzicht leisten.
Frugalisten ohne Furcht?
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Art, das Geld zu sparen beziehungsweise anzulegen. Mittlerweile gibt es Anhänger dieser Bewegung, die, um möglichst schnell ihre finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, auf riskante Anlagen wie Kryptowährungen oder Aktien setzen. Das kann zwar funktionieren, aber wer spekuliert, kann am Ende auch immer vor dem Nichts stehen. Und es wäre doch wirklich schade, wenn man auf so viel Lebensqualität verzichtet, um am Ende vor nichts zu stehen. Deshalb setzen viele Frugalisten eher auf Indexfonds und einen Sparplan, um auf lange Sicht eine möglichst sichere und stabile Rendite zu erwirtschaften, mit denen ihre Ziele gut erreichbar sind.
Viele wollen so früh wie möglich die finanzielle Unabhängigkeit erreichen. Ob das schon mit 40 sein muss und welche Opfer man bereit ist, dafür zu bringen, ist eine Frage, die jeder selbst stellen muss. Am Ende muss jeder seinen eigenen Weg finden und sich dafür die richtigen Tools zunutze machen. Wer spekulieren will, um möglichst schnell ans Ziel zu kommen, muss mit dem Risiko leben, am Ende leer auszugehen. Es geht darum, die richtigen Entscheidungen für sich treffen und einen Weg finden, den man WIRKLICH durchhält, um dort anzukommen, wo man hin möchte.